Fränkische Landeszeitung, 19. März 2016

Angriffe aufs Smartphone - In der Feuerbach Akademie: Infos zur Cyber-Kriminalität

ANSBACH (sh) – Wer ein Smartphone besitzt, muss sich nie alleine fühlen, und womöglich ist er auch nie alleine. Marko Rogge, einst selbst Hacker, jetzt Experte bei einem IT-Dienstleister, der Strafverfolgungsbehörden unterstützt, benötigte dieser Tage keine halbe Stunde, um jede Selbstsicherheit von Smartphone-Nutzern zu erschüttern. „Cybercrime in Mittelfranken" hatte die Feuerbach Akademie Ansbach den Abend überschrieben.

Heimlich ein Bewegungsprofil erstellen, Gespräche mithören (das Telefon als Wanze), die Wohnung per Handykamera ausspionieren, um zu sehen, ob sich ein Einbruch lohnt, Mails, auch verschlüsselte, mitlesen: „Im Prinzip ist nichts unmöglich", sagte der Experte in Diensten des Frankfurter Unternehmens Conturn.

 

Die Lizenz für eine „ganz üble Geschichte" könne schon mal 1,5 Millionen Euro kosten, erklärte Rogge. „Aber wenn sich damit 40 Millionen Euro verdienen lassen." Anderes sei schon für unter 100 Euro zu mieten. Inzwischen habe man sogar bei neuen Geräten vorinstallierte Trojaner entdeckt.

Ausdrücklich warnte der Fachmann davor, die Facebook-App zu verwenden. Was macht sie? Sie greift unbemerkt auf alle Daten samt Telefonnummern zu und kopiert sie für Facebook.

Wie kann man sich schützen? „Manches ist definitiv nicht zu erkennen", erklärte Rogge. Empfehlungen gibt es dennoch: Durchdacht handeln, nur vertrauenswürdige Quellen nutzen, auf die Aktualität von Browser und Software achten, Sicherheitslösungen vorhalten.

Auf die rechtlichen Aspekte rund um die IT-Technik wies Rechtsanwalt Dr. Christian Horvat hin. Er empfahl den Verantwortlichen in den Firmen dringend, sich des Themas effektiv anzunehmen. Nichtstun, der Jurist spricht von Unterlassen, könne böse Folgen nach sich ziehen.